S.M.S. Schleswig-Holstein
Bewaffnung 1944/45 als Flak-Schiff
Geschütze 28 cm:
4 (in zwei Doppeltürmen)
Geschütze 10,5 cm L/45:
6 als Flak
Geschütze 4 cm:
10 Bofors-Flak
Geschütze 2 cm:
22 als Flak (in Vierlings- und Doppel-Lafetten)
Am 1. September 1939 eröffnete die Schleswig-Holstein – die sich offiziell seit dem 25. August
zu einem Freundschaftsbesuch in der Danziger Bucht aufhielt – vom Hafenkanal aus das Feuer auf die
polnische Stellung auf der Westerplatte, die zur Freien Stadt Danzig gehörte.
Mit diesen Schüssen (Adolf Hitler: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“) und dem Einmarsch
deutscher Truppen in Polen begann der Zweite Weltkrieg in Europa. Außerdem wurde ein Marinestoßtrupp
von 225 Mann durch die Schleswig-Holstein angelandet, um die Wachbesatzung des Munitionsdepots
auf der Halbinsel niederzukämpfen, was aber nicht vollständig gelang.
Erst am 7. September gelang es den Angreifern, die Stellungen zum Aufgeben zu zwingen, nachdem durch
weiteren Beschuss und Stuka-Angriffe deren Wasserversorgung zerstört worden war.
Im Jahr 1940 nahm sie am Unternehmen Weserübung teil, bei der sie mit anderen Marinestreitkräften die dänische
Hafenstadt Nyborg auf Fünen und Korsör besetzten und damit die Verbindung zwischen den beiden
dänischen Hauptinseln unterbrechen sollte. Allerdings lief sie schon in der Nähe von Langeland auf Grund
und kam erst nach über 10 Stunden frei, nachdem die Schwester Schlesien einen Teil ihrer Vorräte übernommen hatte.
Sie unternahm dann verschiedene kleinere Fahrten als Schulschiff und legte dabei zwischen 1941 und 1944
insgesamt zirka 6.000 Seemeilen zurück.
Ende 1944 wurde sie vermehrt mit Flak ausgerüstet, um als Flakschiff zu dienen.
Das Schiff wurde am 18. Dezember 1944 vor Gotenhafen/Gdynia durch drei Fliegerbomben schwer beschädigt
und sank auf ebenem Kiel in 12 m Wassertiefe. Durch die drei Bomben kamen 28 Mann um und 53 wurden
verwundet. Drei Pumpendampfer sollten anschließend das Schiff lenzen, was aber nicht gelang.
Das Leck, verursacht durch eine Bombe, die das gesamte Schiff durchschlug und anschließend unter dem Kiel
explodierte, war zu groß.
Am 20. Dezember brach ein Brand aus, der 12 Stunden lang wütete und die Aufbauten nahezu vollständig zerstörte.
Am 25. Januar 1945 wurden Flagge und Wimpel zum letzten Mal niedergeholt. Der Großteil der Besatzung
wurde anschließend zur Verteidigung der Marienburg eingesetzt.
Am 21. März 1945 wurde die Schleswig-Holstein bei der endgültigen Aufgabe von Gotenhafen gesprengt.